Zukunft denken, China verstehen
KI und Innovation auf der DSA China erleben
„KI ist wahrscheinlich das Beste oder das Schlimmste, was der Menschheit passieren kann.“ Dieses Zitat von Stephen Hawking verdeutlicht die zunehmende Relevanz von KI in einer Welt, die durch technologische, gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Transformationen geprägt ist. In einer Zeit, in der Fragen, wie „Wie leben wir in den nächsten 10, 20, 30 Jahren?“, „Welche Veränderungen bringen Innovationstechnologien in unsere Lebenswelt“ und „Wie beeinflusst die schnell voranschreitende Digitalisierung die Gesellschaft?“ immer drängender werden, bot der Kurs C.1 „SinoCode: KI und Innovation in China“ der „Deutschen Schülerakademie China“ eine Plattform, um genau diese Themen zu beleuchten.
Vom 07. bis zum 22. Juli 2024 fand die Akademie in Coesfeld statt und war für mich eine intensive wie inspirierende Erfahrung. Der Kurs stellte sich der komplexen Aufgabe, Chinas Herausforderungen und Probleme zu analysieren, um innovative, technologische Lösungsansätze zu erforschen. Dabei reichte das Spektrum der behandelten Themen von biotechnologischen Entwicklungen und KI-basierter Präzisionsmedizin bis hin zu autonomem Fahren und dem Einsatz künstlicher Intelligenz im militärischen Kontext. Auch die dynamische Influencer-Wirtschaft und die neuen Wohnkonzepte junger Generationen in China wurden aufgegriffen, was den Kurs facettenreich und spannend machte.
Besonders eindrucksvoll war die Zusammenarbeit mit der Kurs-Leitung, welche aus den Sinologieexpertinnen Nancy und Tanja bestand. Mit Vorträgen, tiefgründigen Recherchen und lebhaften Diskussionen, war der Kurs vom interaktiven Arbeiten geprägt. Ein besonderes Highlight war für mich die Auseinandersetzung mit „Smart-Cities“ – darunter versteht man Städte, welche Zukunftstechnologien einbinden, um eine kohärente Infrastruktur zu entwickeln. Eine besondere Rolle spielten dabei Aspekte der Klimafreundlichkeit, Nachhaltigkeit und Resilienz. Gemeinsam entwickelten wir handlungsorientierte Lösungsansätze, wie man eine Smart City gestalten kann, um diese Aspekte in den Stadtalltag der Bürger zu integrieren. Einen zusätzlichen Impuls bot Dr. Josie-Marie Perkuhn, die live hinzugeschaltet wurde. Sie eröffnete, als Chinnotopia-Referentin, faszinierende wissenschaftliche Einblicke und Perspektiven zur Rolle der KI.
Dieses Engagement setzte sich auch in den täglichen Chinesisch-Sprachkursen fort, die einen wesentlichen Teil des Programms bildeten. Hier wurden Grundkenntnisse in der chinesischen Sprache vermittelt, sodass am Ende der Akademie jeder in der Lage war, einen kurzen Dialog auf Chinesisch zu führen – eine Erfahrung, die nicht nur praktisch, sondern auch motivierend war und Einblicke in die kulturelle Vielfalt Chinas ermöglichte.
Neben den Kursinhalten fand ein reger Austausch mit weiteren Teilnehmenden statt, in Form von sogenannten kursübergreifenden Aktivitäten. Diese wurden sowohl von Kursleitenden als auch von uns selbst organisiert, sodass eine breite Palette an Möglichkeiten entstand. In diesem Zusammenhang habe ich, gemeinsam mit anderen Teilnehmenden, eine Big Band sowie ein Kammermusikensemble aus Violine, Klavier, Cello und Posaune zusammengestellt. Weitere kursübergreifende Aktivitäten, wie Sprachworkshops, ein Seminar zur Erstellung professioneller Lebensläufe und eine küA über chinesische Kultur wurden angeboten. Als Höhepunkt der Akademie, fand schließlich eine Videokonferenz mit einer chinesischen Eliteschule statt, bei der wir unsere Ergebnisse und Erfahrungen gegenseitig präsentierten und Einblicke in die dortige Bildung und Innovationskultur erhielten.
Rückblickend war die „Deutsche Schülerakademie China“ weit mehr als nur eine akademische Veranstaltung. Die vielen Gespräche, Erfahrungen und Erlebnisse, die sich auf der Akademie ereigneten, waren mehr als nur einfaches Lernen und Bildung – Es war verbunden mit Persönlichkeitsentwicklung und Selbstentfaltung – man lernte nicht nur auf der inhaltlichen Ebene dazu, sondern entwickelte Kompetenzen, Fähigkeiten und Qualitäten, die einen für den Rest des Lebens begleiten. Daher würde ich, im Nachhinein, jedem interessierten, wissbegierigen und engagierten Schüler nur empfehlen, eine solche Akademie zu besuchen – es lohnt sich in jeder Hinsicht!

David Vinu ist Schüler der 13. Klasse am Wolfgang-Ernst-Gymnasium in Büdingen mit Leistungskursen in Mathematik und Chemie und strebt dort sein Abitur für 2025 an. Er hat in der Vergangenheit Nachhilfe gegeben und entwickelt sporadisch Apps und Webseiten für kleinere Unternehmen. Neben seinem politischen Engagement und der regelmäßigen Teilnahme an MUNs, widmet er sich der Musik, spielt Posaune, Schlagzeug sowie Trompete und produziert elektronische Musik.

Gemeinsam musizieren auf dem Abschlussabend.

Das AL-Büro, heißt Büro der Akademieleitung.

Die Schülerakademie China 2024 in einem Wort!